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Der Weg zur Er­rei­chung der Kli­ma­zie­le

Werner Prutsch, Judth Schwentner, Martin Haidvogl und Wolfgang Malik mit Unterlagen zum Klimaziel in den Händen.
© Stadt Graz/Foto Fischer

Als erste Stadt Österreichs hat Graz einen detaillierten Maßnahmenkatalog erstellt, um im Haus Graz (Stadtverwaltung und städtische Unternehmen) bis 2030 klimaneutral zu werden.

Nach dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zum Klimaschutzplan im März 2022 wurde in intensiver Zusammenarbeit vieler Mitarbeiter:innen der Stadt Graz der erste Fortschrittsbericht erarbeitet. Dieser umfasst einen detaillierten Aktionsplan um die CO2-Emissionen im Haus Graz zu reduzieren und beschreibt den Weg zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Graz. Damit soll eine lebenswerte und menschengerechte Stadt auch in Zukunft sichergestellt werden.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner erklärt: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer stärker spürbar – insbesondere Kinder und ältere Menschen leiden besonders unter Tropennächten. Wir müssen jetzt unsere CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Als erste Stadt Österreichs hat Graz nun einen detaillierten Aktionsplan erstellt um im Haus Graz bis 2030 klimaneutral zu sein. Wir wollen als gutes Beispiel vorangehen. Damit Graz auch in Zukunft eine lebenswerte und menschengerechte Stadt ist, müssen wir aber alle aktiv werden. Unsere Ziele können wir nur gemeinsam erreichen und daher werden wir die Menschen in Graz bestmöglich einbinden. Ich danke allen Mitarbeiter:innen für ihren enormen Einsatz, und allen Grazer:innen, die uns auf diesem Weg begleiten.“

Aktionsplan zeigt: Klimaziele können erreicht werden

Das Haus Graz hat einen Aktionsplan erstellt, um die eigenen CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Mit dieser Pionierleistung will die Stadt Graz als gutes Beispiel vorangehen um Bürger:innen, Unternehmen und andere Städte zu klimafreundlichem Verhalten zu motivieren.

Der Aktionsplan umfasst 400 Maßnahmen, welche von Mitarbeiter:innen aus allen relevanten Bereichen ausgearbeitet wurden. 70% der CO2-Emissionen können damit bis 2030 reduziert werden. 191 von diesen Klimaschutzmaßnahmen haben das Potenzial, neben CO2 auch Geld einzusparen. Beispiel für solche Maßnahmen sind Photovoltaik, Gebäudesanierungen oder auch Heizungsumstellungen. Durch den erarbeiteten Aktionsplan ist es möglich, Maßnahmen zum Klimaschutz sinnvoll und effizient umzusetzen.

Magistratsdirektor Martin Haidvogl betont: „Der Bericht zeigt auf, dass die Stadtverwaltung und das Haus Graz ihrer Vorbildfunktion gerecht werden wollen und macht deutlich, dass in allen Räumen des „Haus Graz“ Klimaschutz oberste Priorität hat. Er macht aber auch deutlich, dass man Klimaschutzmaßnahmen umfassend prüfen muss, um die knappen Mittel möglichst wirksam einzusetzen.“

Umweltamtsleiter Werner Prutsch hält fest: „Von den 400 im Haus Graz erarbeiteten Maßnahmen ist ein beträchtlicher Teil auch wirtschaftlich interessant. Hier gilt es anzupacken und die richtigen Prioritäten zu setzen.“

Klimaschutz bestimmt unsere Strategien

Entsprechend der gesetzten Klimaziele sollen nicht nur die hauseigenen CO2-Emissionen reduziert werden, auch das gesamte Stadtgebiet soll bis 2040 klimaneutral sein. Daher sollen alle städtische Strategien an den Klimaschutzzielen ausgerichtet werden. Bestehende Strategien werden bewertet und, wenn nötig, mit Maßnahmen ergänzt um Strukturen für ein klimafreundliches Leben sicherzustellen.

Klimafreundliches Leben wird ermöglicht z. B. durch:

  • mehr Grünflächen
  • mehr Platz für Fußgänger*innen
  • mehr Radwege
  • mehr ÖV
  • mehr erneuerbare Energie
  • mehr nachhaltige und grüne Unternehmen
  • mehr klimaschonende Technologien
  • mehr nachhaltige regionale Lebensmittelproduktion

Hierzu werden im nächsten Schritt alle Fachabteilungen beauftragt, entsprechende Aktionspläne zu erstellen.

Gemeinsam für ein klimagerechtes, soziales Graz – nächste Schritte:

  • Maßnahmen für das Haus Graz: Berücksichtigung der relevanten Maßnahmen in den entsprechenden Wirtschaftsplänen.
  • Maßnahmen für das Stadtgebiet: Erstellung der Aktionspläne durch die zuständigen Fachabteilungen.
  • Beteiligungs- und Aktivierungskonzept: Um die Menschen und Unternehmen in Graz möglichst gut am Weg zur klimaneutralen Stadt zu unterstützen, wird ein großer Beteiligungs- und Aktivierungsprozess umgesetzt. Mit diesem Prozess sollen möglichst viele Menschen, Grazer Unternehmen und Organisationen eingebunden werden. Ziel ist, lokal und zielgruppengerecht zum Klimaschutz zu informieren, klimafreundliches Verhalten zu fördern und grundlegend zu mehr Klimaschutz zu motivieren.

Stadt Graz und Holding Graz starten Photovoltaik-Offensive

Durch zahlreiche größere und kleinere Projekte trägt die Holding Graz maßgeblich dazu bei, dass das Haus Graz bis 2030 seine Treibhausgasemissionen jährlich um ca. 20 Prozent reduzieren wird.

Holding Graz-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik: „Die Holding Graz ist das Klimaschutzunternehmen Nummer 1 der Stadt Graz und hat bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Diese reichen von den Photovoltaik-Paneelen am Ressourcenpark oder der PV-Anlage auf der Kommunalwerkstätte über Energieberatungsmaßnahmen durch die Grazer Energieagentur bis hin zur energiesparenden Außenwerbung durch den Ankünder.“

Der Gesamtstrombedarf im Haus Graz beträgt jährlich rd. 71 GWh. Anhand von Maßnahmen des städtischen Klimaschutzplans soll davon künftig ein maßgeblicher Anteil als erneuerbare und lokale Energie erzeugt werden. Neben dem wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz wird hieraus die Versorgungssicherheit und Preisstabilität deutlich erhöht.

Malik: „Mit dem Projekt „Photovoltaik Großanlagen im Haus Graz“ sollen PV-Anlagen mit einer Größenordnung von 30.000 MWh/a bzw. 30 MWpeak errichtet werden. Damit könnte insgesamt ein Anteil von 42 % am Gesamtstrombedarf im Haus Graz von rd. 71.000 MWh/a als erneuerbare lokale Energie erzeugt werden. Mit einer Einsparung von rund 8.000 Tonnen CO2/Jahr (= rd. 18% der Emissionen aus dem Haus Graz) stellt das Projekt die wesentlichste Einzelmaßnahme des städtischen Klimaschutzplans dar.“

Großes Potenzial am Flughafen und bei Flächen im Bereich der Grazer Wasserwirtschaft

Neben unzähligen kleinen und mittleren Flächen sind zur erfolgreichen Realisierung des Projekts auch Freiflächen oder größere Auf-Dach-Anlagen notwendig. Im Bereich der Grazer Wasserwerke in Andritz, Friesach und Feldkirchen existieren große Freiflächen, die aufgrund der Ausweisung als Wasserschutzgebiete nicht anders genutzt werden können. Damit steht ein erhebliches Potenzial für die Errichtung von Groß-PV-Anlagen für das Haus Graz zur Verfügung. Um das Ziel von 30 MWp zu erreichen, werden zur Realisierung weitere Flächen genutzt, auf die die Stadt Graz bzw. die Beteiligungsunternehmen Zugriff haben. Insbesondere sind große Freiflächen am Grazer Flughafen vorhanden. Weitere Potenziale befinden sich auf Dachflächen von Gebäuden im Haus Graz.

Foto:

Werner Prutsch, Judth Schwentner, Martin Haidvogl und Wolfgang Malik (v.l.).

Video von der Pressekonferenz