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ELSA und WASTL holen den Ab­fall

Abfallsammelfahrzeuge ELSA und WASTL
© Foto Fischer

Mission Zero Emission in Graz: Holding Graz und SERVUS setzen auf umweltfreundliche Abfallsammelfahrzeuge

Bereits seit einiger Zeit gibt es in der Sparte Abfallwirtschaft der Holding Graz ein neues, rein elektrisch betriebenes Abfallsammelfahrzeug, kurz „ELSA“ genannt (für Elektrisches Sammelfahrzeug), für die Entleerung des Grazer Restmülls. Antrieb, Behälterentleerung und Müllverdichtung erfolgen dabei zu 100 Prozent aus Strom. Damit geht es leiser, bedienungs- und vor allem klimafreundlicher durch die steirische Landeshauptstadt. Neben der Reduktion von CO2-Emissionen werden mit dem Einsatz des E-Sammelfahrzeugs der Firma M-U-T auch umweltschädliche Emissionen wie Stickoxide und Feinstaub vermieden. Gefördert wurde die Anschaffung des elektrischen Müllsammelfahrzeugs über den Klimaschutzfonds der Stadt Graz.

SERVUS setzt auf Wasserstoff

Nun bekommt die emissionsfreie Abfallsammlung in Graz Zuwachs. SERVUS, das Gemeinschaftsunternehmen der Holding Graz und Saubermacher, stellte heute anlässlich einer „Taufe“ der beiden LKW ihr neues Sammelfahrzeug „WASTL“ (für Wassserstoff-Lkw) mit Wasserstoffantrieb vor. WASTL ist der erste H2-Müllpresswagen, der in Österreich eingesetzt wird. Insgesamt spart der neue H2-LKW, der von der Firma Stummer geliefert wurde, pro Jahr CO2-Emissionen im Ausmaß von rund 56,1 Tonnen ein Das entspricht einer Waldfläche von rund 7 Hektar. Zusätzlich wird durch ein bereits bestehendes Sammelfahrzeug mit elektrischem Aufbau (elektrische Presse) eine CO2-Einsparung von 13,2 Tonnen pro Jahr erzielt. In den kommenden Jahren plant SERVUS weitere Investitionen in die Umrüstung der Fahrzeugflotte auf umweltfreundliche Antriebe.

H2-Fahrzeug im innerstädtischen Einsatz

Das H2-Sammelfahrzeug, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 Tonnen und einer technischen Nutzlast von 9,84 Tonnen, ist als vollwertiger Ersatz für ein klassisches Diesel-betriebenes Pressmüllfahrzeug konzipiert.

Ausgestattet mit zwei Brennstoffzellen und vier H2-Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 16,8 kg H2 wird ein Akku mit einer Akkuleistung von 115 kWh gespeist und ein Elektromotor mit einer Leistung von 330 PS (Dauerleistung) angetrieben. Das Fahrzeug erzielt eine Reichweite von 250 Kilometern und ist innerhalb von 15 Minuten wieder vollständig mit Wasserstoff betankt.

Zusätzliche jährliche Reduktion von 40 Tonnen CO2 durch neues E-Fahrzeug

Das heute ebenfalls vorgestellte neue E-Sammelfahrzeug der Holding Graz spart pro Jahr CO2-Emissionen im Ausmaß von rund 40 Tonnen ein. Hochgerechnet auf einen Nutzungszeitraum von zehn Jahren bedeutet das eine Reduktion der CO2-Emissionen von rund 400 Tonnen. Zusätzlich reduzieren auch hier die bereits bestehenden Fahrzeuge der Restmüllsammlung mit elektrischem Aufbau (elektrische Presse) den CO2-Ausstoß. In den kommenden Jahren investiert die Holding Graz weiter in die Umrüstung der kommunalen Fahrzeugflotte auf umweltfreundliche Antriebe. So ist geplant, bis 2027 fünf weitere Müllsammelfahrzeuge durch alternativ angetriebene und damit klimafreundliche Fahrzeuge zu ersetzen. Insgesamt werden in die schrittweise Flottenumrüstung und damit verbunden in den Ankauf der E-Sammelfahrzeuge bis 2027 rund 3,8 Millionen Euro investiert.

Auch E-Sammelfahrzeug in der Innenstadt unterwegs

Das E-Sammelfahrzeug, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 Tonnen und einer technischen Nutzlast von über 10 Tonnen, ist vor allem für den innerstädtischen Einsatz konzipiert (die Entleerung erfolgt bergab). Ausgestattet mit einer Akkuleistung von 280 kWh und einer Reichweite von 250 Kilometern kann das E-Abfallsammelfahrzeug bis zu 400 Behälter im Umfang von 120 Liter/240 Liter oder bis zu 250 Behälter in größerem Ausmaß von 1100 Liter entleeren. Die Anschaffungskosten für das vollelektrische Sammelfahrzeug betrugen rund 600.000 Euro. Aufgeladen wird das Fahrzeug in der Sturzgasse 14, gleich neben dem Gebäude der Restmüllsammlung.

Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner: „Für mich als Klimaschutz- und Verkehrsstadträtin haben Energie- und Mobilitätswende höchste Priorität und gehen natürlich Hand in Hand. Ich freue mich sehr, dass erstmals zwei Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Einsatz kommen und dadurch der Ausstoß von klimarelevanten Treibhausgasen weiter reduziert wird.“

Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber: „Investitionen in neue Technologien sind auch im kommunalen Bereich Investitionen in die Zukunft. Insofern freue ich mich, dass wir die Anschaffung des elektrischen Müllsammelfahrzeugs der Abfallwirtschaft über den Klimaschutzfonds der Stadt Graz fördern konnten.“

Holding Graz-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik: „Kommunale Fahrzeuge und Busse auf Basis von Wasserstoff- oder E-Antrieben sind ein wichtiger Beitrag zur emissionsfreien Mobilität in unserer Stadt. Die Holding Graz setzt dabei auch künftig verstärkt in allen Bereichen auf den Einsatz alternativer Technologien.“

Holding Graz-Vorstand Gert Heigl: „Wir planen bis 2027, fünf weitere Müllsammelfahrzeuge durch alternativ angetriebene und damit klimafreundliche Fahrzeuge zu ersetzen. Insgesamt werden in die schrittweise Flottenumrüstung und damit verbunden in den Ankauf der E-Sammelfahrzeuge bis 2027 rund 3,8 Millionen Euro investiert.“

Alexandra Loidl, Leiterin der Sparte Abfallwirtschaft: „Das neue vollelektrische Sammelfahrzeug ist nicht nur das erste in der Restmüllsammlung der Holding Graz, sondern auch das erste in der gesamten Steiermark. Für den Einsatz wurde eine eigene Innenstadttour geplant, in der das elektrische Sammelfahrzeug jetzt emissionsfrei und lärmfrei Abfälle einsammeln wird, um die Innenstadt so zu entlasten.“

Hans Roth, Saubermacher Gründer: Das H2-Müllsammelfahrzeug ist das erste und bislang einzige seiner Art, das in der Abfallwirtschaft derzeit in Österreich im Einsatz ist. Es stellt sowohl einen wichtigen Beitrag für Graz als Klimainnovations-Hauptstadt Europas als auch für seine Bürger:innen und Betriebe dar!“

Harald Posch und Frank Dicker, SERVUS Geschäftsführer: „WASTL ist der modernste Müllsammel-LKW Österreichs und zeigt unseren Anspruch, mit Innovationen Mehrwert für unsere Auftraggeber und Kunden zu schaffen. Gleichzeitig wollen wir damit auch unseren Beitrag leisten, dass Graz weiterhin zu den lebenswertesten Städten Europas zählt.“

elektrisch betriebenes Abfallsammelfahrzeug ELSA
© Foto Fischer
Abfallsammelfahrzeug WASTL mit Wasserstoffantrieb
© Foto Fischer
elektrisch betriebenes Abfallsammelfahrzeug ELSA
© Holding Graz/Foto Fischer
Abfallsammelfahrzeug WASTL mit Wasserstoff-Antrieb
© Foto Fischer

Fakten zum neuen E-Fahrzeug der Restmüllsammlung:

  • 3-Achs LKW
  • Schüttung: TERBERG Automatikschüttung System OmniDEKA (E)
  • 27 Tonnen höchstzulässiges Gesamtgewicht
  • 10.615 kg Nutzlast
  • Akkuleistung: 280 kWh
  • On Board Ladegerät: AC 44 kW
  • Max Drehmoment: 3500 Nm
  • Max. Reichweite: 250 km
  • Entleerung bis zu 400 x 120l/240l Behälter
  • Oder Entleerung bis zu 250 x 1100l Behälter
  • Für das Fahrzeug angepasste Tourenplanung (Innenstadt, bergab Entleerung)

 

Fakten zum neuen H2-Fahrzeug der SERVUS Abfall:

Fahrgestell & Aufbau:

  • 3-Achs LKW (Hersteller Mercedes Benz und Enginius – Kirchhoff Gruppe)
  • Pressmüllaufbau STUMMER MEDIUM X4
  • Schüttung: Balkenlifter SK351 Premium Plus
  • 27 Tonnen höchstzulässiges Gesamtgewicht
  • 9.840 kg Nutzlast

Brennstoffzelle & Tanks:

  • Brennstoffzellen: 2x 30 kW Leistung
  • 4x 100 kWh Energie in den H2-Tanks gespeichert

Elektromotor & Akku:

  • Akkuleistung: 115 kWh
  • On Board Ladegerät: 44 kW (AC) bzw. 75 kW (DC)
  • Leistung: 330 PS
  • Max Drehmoment: 3500 Nm

500 kWh gesamtverfügbare Energie ohne Zwischentanken

Max. Reichweite: 250 km