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Ein Kom­pe­tenz­zen­trum für di­gi­ta­le Ent­wick­lung

Von links nach rechts sind Citycom-CEO Bernd Stockinger, Bürgermeister Siegfried Nagl, Campus02 Geschäftsführer Erich Brugger (Campus02), Campus02 Rektorin Kristina Edlinger-Ploder, Campus02 Studiengangsleiter Udo Traussnigg, Nokia Österreichchef Christian-Peter Watzinger vor einem Roboterarm im Citycom Kompetenzzentrum für Digitalisierung zu sehen.
© Stadt Graz/Foto Fischer

Neue Impulse für den Standort: Mit dem Ausbau innovativer Breitbandtechnologien schafft die Stadt Graz mit ihrem Tochterunternehmen Citycom die Voraussetzung für die Digitalisierung des regionalen Lebens- und Wirtschaftsraumes. Graz geht nun noch einen Schritt weiter und bietet mit dem Tochterunternehmen Citycom die Möglichkeit, in einem Kompetenzzentrum mit dem Labor für „IoT“ (Internet of Things) an der Fachhochschule CAMPUS 02 in Kooperation mit dem internationalen Technologieunternehmen NOKIA eigene Anwendungsbereiche zu entwickeln.

Die Citycom ist regionaler Marktführer für Netzwerk- und Telekommunikationslösungen im Business-Bereich und bewirtschaftet das zweitgrößte städtische Glasfasernetz in Österreich. Als Tochterunternehmen der Holding Graz verfolgt das Unternehmen das Ziel, nationalen und internationalen Unternehmen bestmögliche Infrastrukturen sowie individuelle Produkte und bestmögliches Servicemanagement auf allen Ebenen des Datenverkehrs und des Rechenzentrums anzubieten. 2019 hat die Citycom im Auftrag der Holding Graz 5G-Frequenzen für die ganze Steiermark erworben. Mit dieser zusätzlichen Infrastruktur bietet sie die Grundlage für die Digitalisierung und für hochspezialisierte Anwendungen in Graz und der ganzen Steiermark. Kooperation mit der FH CAMPUS 02 und NOKIA

Als wesentlicher Meilenstein wurde nun eine umfassende Kooperation zwischen der FH CAMPUS 02, dem Technologieunternehmen NOKIA und der Citycom aus der Taufe gehoben: In einem neuen Labor der Studienrichtung Automatisierungstechnik an der FH CAMPUS 02 werden zukünftige Anwendungen rund um das Thema Digitalisierung und „IoT“ entwickelt. „Eine digitale Infrastruktur ist wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Entwicklung unserer Stadt. In vielen Lebensbereichen können die digitalen Anwendungen die Grazerinnen und Grazer unterstützen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung können wir so wichtige Potenziale heben“, erklärt Siegfried Nagl, Bürgermeister der Stadt Graz, der die digitale Entwicklung der Stadt und der Region als wesentliches Ziel sieht.

„Die Potenziale und künftigen Anwendungsmöglichkeiten für das Internet of Things sind enorm. Mit dieser strategischen Weichenstellung und der Einrichtung der Entwicklungszusammenarbeit in Form des Labors schaffen wir die optimalen Voraussetzungen für einen modernen und zukunftsorientierten Lebens- und Wirtschaftsraum“, betonen Bernd Stockinger und Ulfried Hainzl, Geschäftsführer
der Citycom.

„Durch die Kooperation mit NOKIA und Citycom gehen wir eine starke Partnerschaft ein, mit der wir das gemeinsame Ziel erreichen werden, ungenutzte Potenziale und neue Anwendungsbereiche mit IoT-Technologien aufzuzeigen – für die direkte Anwendung in verschiedensten Bereichen der Wirtschaft und Industrie“, sagt Udo Traussnigg, Studiengangsleiter Automatisierungstechnik an der FH CAMPUS 02.

„Als europäischer, führender Anbieter von Kommunikationslösungen sind wir stolz, mit zukunftsorientierten Organisationen in Graz zusammenzuarbeiten, die den Stellenwert hochmoderner, zuverlässiger und sicherer Netzwerkinfrastrukturen früh erkannt haben. Mit der FH CAMPUS 02 freuen wir uns, weitere Anwendungsbereiche zu entwickeln. Innovative Technologien wie Industrie „IoT“ und Machine Learning ermöglichen es, Stadtdienstleistungen integriert und digital zu nutzen und so die Lebensqualität zu erhöhen. Unsere Lösungen helfen, grünere, innovativere und florierende Gemeinden zu schaffen“, so Patrick Langelaan, Vice President für den Enterprise-Markt in Südeuropa bei NOKIA.

„IoT“ setzt sich durch

Aktuell gibt es verschiedenste Beispiele, die darstellen, wo „IoT“ sowohl in der nationalen als auch internationalen Wirtschaft bereits eingesetzt wird. Vor allem in der Industrie kommen die intelligenten Lösungen in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz. Der große Vorteil dieser Technologien liegt in der hochverfügbaren Datenübermittlung in Echtzeit. Diese hohe Qualität trägt in vielen Bereichen dazu bei, die Prozesse auf ein neues Qualitätsniveau zu heben und die Effizienz zu erhöhen. Mit der Bereitstellung einer geeigneten Infrastruktur, wie sie die Citycom in Graz und der Steiermark liefert, stehen hervorragende Grundlagen zur Nutzung von „IoT“-Anwendungen zur Verfügung.

Diese Kooperation bündelt Kompetenzen und Netzwerke in der Wirtschaft und schafft Standort- und wesentliche Wettbewerbsvorteile.
„Mit dem Fokus auf das Internet of Things ermöglichen wir es der Stadt, intelligente Lösungen in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren, vor allem in den Bereichen

  • Lebensraum und Umwelt,
  • Healthcare und
  • Sicherheit.

„Für die gesamte Wirtschaft und große Institutionen bietet diese Kooperation Unterstützung für die Teilnahme am Wettbewerb“, streicht Bernd Stockinger, Geschäftsführer der Citycom, die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort hervor.

Präsentierte Use Cases als Beispiel für die Einsatzbereiche:

1. Smarte Abfallbehälter – bereits in Graz im Einsatz
„IoT“-Lösungen arbeiten oft auch unbemerkt im Hintergrund für die Bürgerinnen und Bürger – vor allem im Sinne der Ressourcenschonung. Ein Beispiel dafür stellen die mit Sensorik ausgestatteten „smarten“ Abfallbehälter dar. Durch neue Technologien werden deren Füllstände erhoben und übermittelt, sodass Container bzw. Mülltonnen nur zum Entleeren angefahren werden, wenn es auch
notwendig ist. Infolgedessen können die Touren der Entsorgungsunternehmen optimiert werden – nicht nur Kosten werden so eingespart, sondern vor allem auch Emissionen. Diese „IoT“-Technologie findet bereits in Graz in den Unterflurcontainern Anwendung.

2. Sicher durch den Arbeitsalltag – dank „IoT“
Die Arbeitssicherheit und die damit verbundene Maßnahmen sind in vielen Unternehmensbereichen essenziell. „IoT“ kann dabei auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Drahtlose Sensoren können beispielsweise direkt an der Arbeitskleidung angebracht werden und rechtzeitig Geräusche oder Gefahrenbereiche identifizieren. So wird das Bewusstsein der Arbeitenden gefördert und die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessert.

3. Die digitale Lüftungsampel für den gesunden Arbeitsplatz
Auch smarte Raumsensoren, sogenannte „Lüftungsampeln“, tragen zu einem gesunden Arbeitsplatz bei. Mit „IoT“ verbundene Sensoren erheben die CO2- Werte und generieren so automatische Empfehlungen, wann in einem Raum gelüftet werden soll. So wird die Raumluftqualität in Unternehmen oder Bildungseinrichtungen kontinuierlich analysiert und gegebenenfalls verbessert. Ein Thema, das gerade in Pandemie-Zeiten an Bedeutung gewonnen hat.

4. Roboter für den Transport
Transport-Roboter finden bereits in der Automobil- und Logistikbranche Anwendung. Durch eine ausgeklügelte Software kombiniert mit integrierten Sensoren und Kameras evaluieren sie ihre Umgebung. Sie erkennen potenzielle Kollisionsgefahr in Echtzeit. Folglich werden Arbeitsunfälle minimiert und die Arbeitssicherheit erhöht. Durch die gezielte Auswahl von effizienten Routen entstehen zudem kürzere Transportwege, die den Kosten- und Energieaufwand maßgeblich reduzieren.

5. Inspektionen aus der Ferne
Eine neue Dimension von Videokonferenzen auch für die Kommunikation im Gesundheitswesen eröffnet der Double Roboter. Durch die flexible Steuerung und die daraus resultierende Bewegungsfreiheit wird es Personen, die räumlich voneinander getrennt sind, ermöglicht, bewegliche Kommunikation aus der Ferne durchzuführen. Künftig können die fernsteuerbaren Telepräsenz-Roboter in vielen Arbeitsbereichen bzw. Anwendungen genutzt werden.

6. Digital Healthcare
Aktuell gibt es bzw. entstehen im Pflegebereich viele Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist der akute Pflegekräftemangel. Dies hat nicht nur für die Pflegekräfte selbst negative Auswirkungen, sondern auch für die weiteren Betroffenen. Deshalb ist es wichtig diesem Trend mit modernster Technik schnell und effektiv entgegenzuwirken. Durch innovative Sensorik gepaart mit 5G ist es möglich,
neue Wege im Pflegebereich einzuschlagen. So gelingt es, Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit zu entlasten, die Sicherheit von Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhöhen und auch Angehörige durch einen Informationsaustausch in Echtzeit zu integrieren. Das Wichtigste dabei: Es stehen die Menschen im Mittelpunkt. Themen wie die Einhaltung des Datenschutzes oder die Wahrung genereller Werte werden jederzeit eingehalten und garantiert. Modernste Technik mit 5G macht es somit möglich, auch im Pflegebereich einen positiven Wandel herbeizuführen.

 

Foto v.l.n.r: Bernd Stockinger (Citycom), Bürgermeister Siegfried Nagl, Erich Brugger (Campus02), Kristina Edlinger-Ploder (Campus02), Udo Traussnigg (Campus02), Christian-Peter Watzinger (Nokia)