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Neue Stan­dards für städ­ti­sche Fi­nanz­dreh­schei­be

Finanzdirektor Johannes Müller, Finanzstadtrat Manfred Eber sowie die Geschäftsführer Stefan Tschikof und Michael Hierzenberger (v. l.)
© Stadt Graz/Foto Fischer

Heute präsentierten Finanzstadtrat Manfred Eber, Finanzdirektor Johannes Müller sowie die Geschäftsführer Stefan Tschikof und Michael Hierzenberger die umfassende Modernisierung der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH (GUF), einer zentralen Servicegesellschaft für das Haus Graz in Liquiditätsmanagement und Finanzierungsfragen.

Die GUF ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Holding Graz und unterstützt die Finanzdirektion der Stadt Graz bei Finanzierungsthemen. Konkret ist sie für die Übernahme, Gewährung und Aufnahme von Darlehen sowie das Cash-Pooling zuständig.

Stadtrat Eber erteilte Anfang 2023 den Auftrag zur Modernisierung und Stärkung der Transparenz. Nun steht man kurz vor der Neuausrichtung.

„Die Neuausrichtung der GUF markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Effizienz, Transparenz und Sicherheit im Finanzmanagement der Stadt Graz, der im Juni vom Gemeinderat beschlossen werden soll“, erklärte Eber. Die Vergleichbarkeit mit einer Operation am offenen „Finanz“-Herzen der Stadt verdeutlicht die Herausforderungen dieser Transformation. Mit einer Bilanzsumme von rund 540 Millionen Euro werden täglich zahlreiche Buchungen für das Haus Graz durchgeführt. „Daher war eine vorübergehende Schließung der GUF für eine Neugestaltung keine Option. Mein Dank gilt den handelnden Personen, die hier höchst professionell gearbeitet haben, während der laufende Betrieb ohne Störungen fortgeführt wurde“, so Eber.

„GUF sorgt für Stabilität“

„Mit einer Eigenkapitalquote von derzeit 22% sichert die GUF die wirtschaftliche Stabilität des gesamten Haus Graz“, erläuterte GF Hierzenberger die aktuelle Lage des Unternehmens. GF Tschikof betonte die Transformation, die die GUF in den letzten Monaten durchlaufen hat: „Bereits im März 2023 wurde eine neue Geschäftsordnung eingeführt, die auf den Werten Kommunikation & Transparenz sowie Compliance & Governance beruht. Alle relevanten Gremien wurden in den Prozess einbezogen.“

Die neue Geschäftsordnung umfasst unter anderem Transparenzmaßnahmen wie die Festlegung von Wertgrenzen für die Geschäftsführer und die Notwendigkeit von Beschlüssen der Generalversammlung sowie Genehmigungen des Gemeinderats und des Holding-Aufsichtsrates. Diese wurden dem Gemeinderat bereits im Mai 2023 vorgestellt.

Cash Pool Neu: Effizienteres Finanzmanagement

„Ein Schwerpunkt der Transformation liegt auf der Stärkung des Kerngeschäfts der GUF: dem Cash Pool. Dieser zielt darauf ab, Wirtschaftlichkeit und finanzielle Sicherheit im Haus Graz zu maximieren, indem Zinsaufwendungen minimiert und -erträge maximiert werden“, erklärte GF Hierzenberger. Zudem wurde ein neues automatisiertes Kontrollsystem implementiert, das es ermöglicht, den aktuellen Cash-Stand des Haus Graz per Knopfdruck zu überblicken. Früher mussten die aktuellen Zahlen bei den einzelnen Beteiligungen angefragt und manuell summiert werden. Mit diesem Reporting können potenzielle finanzielle Risiken frühzeitig erkannt werden.

Finanzdirektor Müller betonte die Bedeutung der GUF als Instrument zur Steigerung der Effizienz und wirtschaftlichen Agilität. „Der neue Cash Pool wird in zwei Bereiche aufgeteilt: einen für hoheitlich agierende und einen für marktorientierte Bereiche des Haus Graz. Dadurch wird eine bessere Nachvollziehbarkeit und Übersicht über die Finanzströme geschaffen.“

Wie geht’s weiter?

Am kommenden Montag wird der Finanzausschuss ausführlich über die Neuausrichtung informiert, um im Juni eine Zustimmung des Gemeinderats zu erreichen. Die Einführung des neuen Cash Poolings ist für das zweite Halbjahr 2024 geplant.

Foto oben: Finanzdirektor Johannes Müller, Finanzstadtrat Manfred Eber sowie die Geschäftsführer Stefan Tschikof und Michael Hierzenberger (v. l.)