Die nächste Bauphase zur Innenstadtentlastung ist ja bereits angelaufen. Hier finden Sie alle Infos zur Ertüchtigung der Tegetthoffbrücke, mit der am 22. Jänner (Anhub) so richtig begonnen wurde.
Um die 40 Tonnen wiegt eine vollbesetzte Straßenbahn. Um diese Last in Zukunft stemmen zu können, wird die Tegetthoffbrücke derzeit fit für die Schiene gemacht. Schließlich muss die Verbindung über die Mur, die in dieser Form seit Herbst 1975 besteht, ab Ende 2025 auch für die Straßenbahn geeignet sein.
Für die sogenannte „statische Ertüchtigung“ der Brücke werken die Bauarbeiter:innen deshalb seit 8. Jänner auf Hochtouren: Der Asphalt wurde bereits abgefräst, Fahrbahnplatte und Kragarme werden in Teile geschnitten und abtransportiert.
Das Anheben der Brücke:
Spektakulär wurde es am 22. Jänner mit dem Aushub mittels zwei 350 Tonnen-Autokränen: Schon in den Nachstunden des 22. Jänner begannen die unmittelbaren Vorbereitungen für den Aushub, der ab 9 Uhr stattfand. Die beiden südlichen Hauptträger wurden nach dem Aushub auf den nördlich vorerst verbleibenden Brückenteil gesetzt. Dort werden sie nach und nach zerteilt und abtransportiert.
Ein Drittel der Brücke bleibt immer stehen, da unter der Brücke in Hohlräumen, welche ebenfalls erneuert werden, wichtige Leitungen (Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation, Internet, Fernwärme, etc.), verlegt sind.
Während die Tegetthoffbrücke sukzessive abgebaut wird, werden in der Zwischenzeit in der Belgiergasse I-Stahlträger in je zwei Teilen angeliefert. Sie werden vor Ort zusammengeschweißt und miteinander zum sogenannten Tandem Süd verbunden – besondere Herausforderungen dabei sind die beengten Platzverhältnisse in der hier dicht verbauten Stadt und Schweißarbeiten bei winterlichen Temperaturen. Die Schweiß- und Vormontage-Arbeiten werden voraussichtlich bis April dauern.
Planmäßig Mitte April kommt dann ein Selbstfahrer-Transport zum Einsatz: Ein mehrachsiges Fahrzeug transportiert das Tandem Süd von der Belgiergasse ausgehend in vier bis acht Stunden auf den nördlich verbleibenden Brückenteil. Dort wird es durch zwei Kräne mit einer Hublast bis 650 Tonnen innerhalb von drei bis vier Stunden eingehoben.
Was danach passiert:
Der gleiche Ablauf folgt von Mai bis Juni für das Tandem Nord. Im Sommer wird das Mittelfeld aufgebaut, ab September die Fahrbahnplatte aus Beton samt Schienen. Danach folgen Asphaltierungsarbeiten sowie die Montage von Geländer, Leuchten und der Oberleitung für die Straßenbahn.
Die Freigabe der Brücke für den gesamten Verkehr findet dann Ende November 2024 statt.
Der weitere Zeitplan:
Ab 2. 4. 2024 wurde an der Stahlträgerkonstruktion für die Tegetthoffbrücke gearbeitet. In der Belgiergasse wurde dafür zwischen Feuerbachgasse und Defreggergasse ein Montageplatz eingerichtet, wo die beiden Stahlträger der Brücke verschweißt und mit Querstreben zusammengeschraubt wurden. Für den Montageplatz wird zuerst die Straße zwischen den beiden Gehsteigen mit Sand aufgefüllt. Wo die Stahlträger aufgebaut werden, werden Fundamente errichtet. Auf diese Fundamente kommen dann circa 1,5 Meter hohe Tragekonstruktionen, auf denen die Stahlträger liegen.
Ab 8. 4. 2024 wurden die 3 Meter hohen und 36 bzw. 28 Meter langen Stahlträger in 4 Nächten angeliefert und auf die Tragekonstruktionen gehoben.
Ab 15. 4. 2024 wurden jeweils 2 Stahlträger zusammengeschweißt. Das passierte unter einer Einhausung, um die Schweißnaht vor der Witterung zu schützen. Die Schweißarbeiten fanden zwischen 7 und 22 Uhr statt. Anschließend wurden die beiden parallel liegenden Stahlträger mittels Querstreben verschraubt. Auch diese Arbeiten fanden in der Zeit von 7 bis 22 Uhr statt, wobei die lärmintensiveren Arbeiten auf den Zeitraum von 8 bis 20 Uhr beschränkt wurden.
Einhub der Brücken-Teile:
Südliches Tandem:
Nördliches Tandem (gemäß derzeitigem Bauzeitplan/Änderungen vorbehalten):
Fußgänger:innen:
Radfahrer:innen:
KFZ-Nutzer:innen:
Alle Infos zur Innenstadtentlastung (inkl. Webcams, Bauwochenvorschauen, Folder etc.) finden Sie hier!
Beim Anhub am 22. Jänner waren u. a. auch Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner, Holding Graz-Vorstandsdirektor Mark Perz und Stadtbaudirektor Bertram Werle vor Ort.