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Blog: GRA­Zi­öse Neu­jahrs­vor­sät­ze

Weinreben am Hang, im Hintergrund die Stadt Graz, Wälder und Einfamilienhäuser
© Manuela Pucher

Graz ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Österreichs und die steirische Landeshauptstadt. Graz ist auch bekannt für seine außergewöhnlichen Betriebe. Seit Jahren unterstütze ich heimische ProduzentInnen und Betriebe und genieße regional – deshalb bleibt dies für 2022 auf meiner Vorsatzliste.

Da Vorsätze wie „Zero waste“ und die Unterstützung heimischer Betriebe wesentlich einfacher ist, wenn man die Menschen und Geschichten dahinter kennt, stelle ich heute einige Betriebe vor.

Vom Crowdfunding zur Institution

Im Februar 2016 starteten Verena Kassar und Sarah Reindl eine Crowdfunding-Kampagne, um ihren Traum, den ersten verpackungsfreien Lebensmittelladen in Graz zu eröffnen, in Erfüllung gehen zu lassen. In einem Monat sollte das Startkapital gesammelt werden – doch Graz ist bekanntlich anders, denn in nur 4 Tagen hatten die beiden Unternehmerinnen das Funding-Ziel erreicht und seither ist „das Gramm“ aus Graz nicht mehr wegzudenken.

Sarah und Verena wollen den GrazerInnen die Möglichkeit geben, ohne Müll und ressourcenschonend einzukaufen. Lebensmittel gibt’s direkt vom Spendersystem oder Gläsern in mitgebrachte Behältnisse gefüllt. Zusätzlich bieten die beiden verpackungsfreie Produkte für Naturkosmetik und umweltfreundliche Reinigungs- und Waschmittel an.

das Gramm, 8010 Graz, Neutorgasse 7

Zwei Frauen in einem Garten vor einem Schild mit der Beschriftung "Das Gramm" mit mehreren Lebensmitteln im Vordergrund
© Manuela Pucher
Geschäft mit mehreren mit verschiedenen Getreiden und Cerealien gefüllten Behältern und Regale mit leeren Einmachgläsern
© Manuela Pucher
Geschäft mit mehreren mit verschiedenen Getreiden und Cerealien gefüllten Behältern und Gemüse und Obst
© Manuela Pucher

Wein von Grazer Weinbergen

Im 19. Jahrhundert war er keine Seltenheit – der Wein aus Graz. Die Gegend um den Kehlberg war ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergte zahlreiche Buschenschänken, die den Wein aus eigenem Anbau kredenzten. Als 1967 der letzte Buschenschank am Kehlberg seine Pforten schloss, wurde es auch um den Weinbau in Graz sehr ruhig.

2013 reaktivierte der südsteirische Winzer Hannes Sabathi 5,5 Hektar Weinanbaufläche und hat mit Eigensinn, einem starken Partner und Mut im Gepäck den GrazerInnen wieder ihren eigenen Wein (ein)geschenkt. Unter der Marke „Falter Ego“ gibt’s Sauvignon Blanc, Gelben Muskateller und Grauburgunder ins Glas.

Das Etikett ziert der seltene Osterluzeifalter, der sich durch die Reaktivierung der Weinreben (der bevorzugten Nahrungsquelle des Falters) wieder am Kehlberg angesiedelt hat.

Den Grazer Stadtwein gibt’s beispielsweise bei: Dr. Bottle, Frankowitsch Delikatessen, Kastner & Öhler HOME, Delikatessen Nussbaumer, im Kunsthauscafé, im Café Freiblick und im Aiola Upstairs.

Mann mit Hemd stehend und Weinflasche in einer Hand blickt in die Kamera, im Hintergrund Graz-Panorama
© Manuela Pucher
Eine Hand hält eine Weinflasche mit der Schrift "Falter Ego, Hannes Sabathi, Stadtblick", Hintergrund verschwommen
© Manuela Pucher
Weinreben am Hang, im Hintergrund die Stadt Graz, Wälder und Einfamilienhäuser
© Manuela Pucher

Traditionsbetrieb in fünfter Generation

Einer der ältesten Betriebe der Grazer Innenstadt ist Scala in der Murgasse. Vor genau 150 Jahren eröffnete im Jahr 1872 der, aus Italien stammende, Uropa von Seniorchef Rino P. Scala ein kleines Messergeschäft. Inzwischen leitet Sohn Matteo in fünfter Generation das Geschäft in Graz.

Man kann es von außen kaum erahnen, aber der kleine Laden verbirgt ein unheimlich großes Sortiment an Messern aller Art, Scheren für jeden Anlass und Besteck.

Qualität und vor allem Beratung werden hier großgeschrieben, hier gibt’s noch Waren zum Anfassen und Begreifen, denn gerade bei Messern und Scheren spielt die haptische Wahrnehmung eine große Rolle.

Wer Interesse an der Thematik rund um Messer und Scheren hat, sollte sich unbedingt die Zeit nehmen und ein Pläuschchen mit Rino Scala führen. Er versteht es, wie kaum ein anderer, Einkaufen zum Erlebnis zu machen. Beiläufig erfährt man dann beispielsweise, dass seine KundInnen aus allen Teilen der Welt anreisen – kürzlich sogar von den Philippinen – um bei Familie Scala einzukaufen oder, dass Sammler durchaus bereit sind € 4.000,- für ein Brotmesser auszugeben.

Scala – Murgasse – Messer & Scheren, 8010 Graz, Murgasse 1

lachender, alter Mann mit Messer in der Hand und drei Reihen mit Messern im Hintergrund
© Manuela Pucher
Messer in und auf Messerblöcken in verschiedenen Größen
© Manuela Pucher
Mann stützt sich auf riesigem Messer ab und steht vor einem Geschäft, über dem Geschäft steht "Scala"
© Manuela Pucher

Persönlich & traditionell

Bereits seit 1903 gibt es das kleine, aber feine Delikatessengeschäft in der Paradeisgasse 1. 2016 trat Franz Nussbaumer in den wohlverdienten Ruhestand, aber nicht ohne einen Nachfolger zu bestimmen. Die Wahl fiel auf den ehemaligen Regional General Manager für sechs Hotels, Josef Sorger und seine Frau Maria.

Persönliches Service trifft hier auf Traditionelles. Im Geschäft hat sich wenig verändert, beim Einkaufen fühlt man sich ein wenig in der Zeit zurückversetzt. Wer guten Käse und ausgefallene Spezialitäten wie marokkanische Salzzitronen, Confit de vin Rouge oder Trüffel schätzt, ist bei Delikatessen Nussbaumer richtig.

Delikatessen Nussbaumer, 8010 Graz, Paradeisgasse 1

Geschäft mit Tisch und Sessel davor und einem Schild und mehreren Pflanzen
© Manuela Pucher
Verkaufstheke mit verschiedenen Käsesorten, im Hintergrund Regale mit Flaschen und verschiedenen Gläsern, an der Decke eine Halterung mit Salami und Schinken im Ganzen
© Manuela Pucher
Regale mit Gläsern mit Gewürzen und Saucen
© Manuela Pucher

Bei all diesen Hintergrundinformationen macht das regionale Genießen noch mehr Freude. Apropos Freude: bei allen vorgestellten Betrieben können GrazGutscheine eingelöst werden!

In diesem Sinne wünsche ich happy regionales Shopping und Genießen im neuen Jahr,

alles Liebe, Manuela von Testesser